— Ein Beitrag von Simone Hauswald und Anke Faller
Es ist eine faszinierende Sportart. Jeden Winter fiebern Millionen Menschen live und vor dem Bildschirm mit wenn die Athleten sich in der Loipe und am Schießstand messen. Biathlon ist einfach packend. Eine noch so gute Laufleistung kann in wenigen Sekunden am Schießstand dahin schmelzen wenn die Schüsse nicht sitzen.
Umgekehrt geht fast alles, wenn jeder Schuss ein Treffer ist. Und obwohl Biathlon eine ausgesprochen attraktive Sportart ist, hat kaum jemand es selbst probiert. Langlauf ja, vielleicht auch Schießen aber die Kombination kann man eben nirgendwo einfach mal ausprobieren oder gar als Freizeitsport ausüben. Umso spannender ist das Biathloncamp von Aldiana.
Im Club Salzkammergut haben es die Urlauber Ende Februar selber ausprobiert: Biathlon! Mit Skiern an den Füßen und Gewehr auf dem Rücken glitten sie mehr oder weniger souverän durch die Bergwelt. Sie konnten am eigenen Leib spüren wie schwer es ist am Schießstand die nötige Ruhe zu gewinnen und die Freude genießen wenn der Schuss sein Ziel trifft.
Angeleitet und Trainiert wurden die Gäste von Simone Hauswald, Olympiamedaillengewinnerin & Mentalcoach und Anke Faller, Nordic-Walking Mastertrainerin.
Wir wollten gerne wissen, wie die beiden Profis das Camp fanden und haben sie interviewt.
Frau Hauswald, Sie waren in Ihrer aktiven Zeit eine herausragende Biathletin. Trainieren Sie immer noch regelmäßig Biathlon? Wie halten Sie sich sonst fit?
Simone Hauswald: Biathlon ist kein Breitensport, den man einfach so machen kann. Meine Waffe habe ich in den Ruhestand geschickt und mache jetzt nur noch Langlauf. Ich versuche mich so oft es geht zu bewegen, um fit zu bleiben. Im Winter ist das das Langlaufen, im Sommer eher zu Fuss oder mit dem Mountainbike. Aber nur noch für den „Hausgebrauch“!
Frau Faller, was dürfen wir uns unter einer “Nordic-Walking Mastertrainerin” vorstellen? Was ist Ihre Rolle beim Aldiana Biathloncamp?
Anke Faller: Eine Mastertrainerin ist ein AUSBILDERIN für Nordic Walkingtrainer (ich habe knapp 2000 Trainer deutschlandweit ausgebildet). Menschen durch diese Erfahrung an den Ausdauersport zu bringen ist toll, denn ich kann JEDEN abholen- ob Einsteiger/ Wiedereinsteiger oder als aktiver Ausdauersportler.
Frau Hauswald, Frau Faller, Sie wussten ja vor dem Camp-Start gar nicht, welche Voraussetzungen die Teilnehmer mitbringen. Haben Sie sich da vorher Gedanken gemacht, ob das alles so klappt wie geplant?
Simone Hauswald, Anke Faller: Wir waren für alle Voraussetzungen gerüstet und haben es gut geschafft, jeden Teilnehmer, ob blutiger Anfänger oder auch schon Fortgeschrittener, auf seinem Level abzuholen. Durch unsere Erfahrungen aus aktiven Workshops haben wir natürlich mit „ALLEM“ gerechnet und uns war bewusst, dass wir uns hier sehr gut absprechen müssen. Das „get together“ konnten wir hier sehr gut nutzen, um uns ein Bild über die Teilnehmer zu machen.
Wie ist es dann wirklich abgelaufen? Waren auch echte Langlauf-Anfänger dabei oder nur gute Langläufer? Wie war die Gruppe zusammengesetzt, eher homogen oder doch ganz unterschiedlich in Alter und Fitness?
Simone Hauswald: Sowohl als auch. Wir hatten Teilnehmer dabei, die das erste Mal auf Ski gestanden haben und auch welche, die schon Langlauferfahrungen mitgebracht hatten.
Und wir haben es geschafft, ein homogenes Team zu schmieden, in dem jeder auf seine Kosten gekommen ist.
Anke Faller: Alle haben sich wirklich gut untereinander verstanden. Wir waren sehr flexibel aufgestellt, da mein Mann und mein Sohn auch Langlauf-Kurse geben können und so konnten wir die Gäste TOP betreuen. Die Fitness war grundsätzlich gut und zum Schluss waren alle sehr dankbar darüber, dass sie durch uns in die Langlaufwelt eintauchen konnten und alle möchten zukünftig dranbleiben.
Frau Hauswald, wie gut klappt das, wenn Sie totalen Schießanfängern das Gewehr erklären und diese dann auf die Scheiben schießen? Gibt es überhaupt Treffer?
Simone Hauswald: Ich habe das ja schon öfter gemacht und bis auf ganz wenige Ausnahmen (das lag dann aber eher an der Brille) haben bei uns immer alle die Scheiben getroffen und sich darüber sehr gefreut. Natürlich war die Trefferquote beim liegend Schießen deutlich höher als beim stehend Schießen.
Und was war die lustigste Begebenheit beim Schießtraining?
Simone Hauswald: Die lustigste Begebenheit? Eine Teilnehmerin (ich hoffe, das ist ok, wenn ich das jetzt sage) hat sich mit den Ski auf die Schießmatte gelegt, um liegend zu schießen und konnte fast nicht mehr alleine aufstehen. Mit den langen Latten an den Füßen ist das nochmal eine besondere Herausforderung.
Frau Faller, wie war es um die Kondition der Teilnehmer bestellt? Konnten alle das Programm voll durchziehen?
Anke Faller: Ja, wir konnten es durchziehen, jedoch hatten viele dann das Bedürfnis, mehr zu erfahren über einen effektiven „Trainingsplan“ im Ausdauersport damit sie sich übers Jahr fit machen können mit Laufen, Radfahren und Nordic Walking. Ich habe dann spontan einen einstündigen Theorie-Workshop angeboten und konnte den TeilnehmerInnen eine Trainigsempfehlung aussprechen. Sie waren auch über diese „Gratisaktion“ sehr dankbar.
Und der Muskelkater nach dem ersten Tag?
Simone Hauswald: Der Muskelkater hat sich dann doch bei dem ein oder der anderen gezeigt – an ganz unterschiedlichen Stellen. Und manche wussten gar nicht, dass sie dort Muskeln haben.
Anke Faller: Sie haben gespürt, dass Langlaufen ein Ganzkörper- und Ausdauertraining ist!!!
Frau Hauswald, Frau Faller: Wie war denn die Stimmung unter den Teilnehmern? Ist das Wettkampf pur oder eher ein Miteinander?
Simone Hauswald, Anke Faller: Die Stimmung unter den Teilnehmern war super. Die einmalige Gelegenheit Biahtlon live selbst auszuprobieren und nicht nur am Fernsehen anzuschauen war Motivation und Spaß zugleich. Der Wettkampf war abschließend das Highlight, bei dem jeder an seine Grenzen gegangen ist und der Ehrgeiz spürbar war. Fairness und gegenseitiges Anfeuern und sich füreinander zu freuen stand ganz oben. Die drei gemeinsamen Tage haben die Teilnehmer zu einem tollen Team werden lassen.
Am letzten Abend noch die gemeinsame Siegerehrung im Theater war der krönende Abschluss!
Waren die Tage für Sie beide eher Spaß oder eher Arbeit?
Simone Hauswald: Was gibt es Schöneres, Spaß und Arbeit miteinander zu verbinden und das Gefühl zu haben, dass es keine Arbeit ist?!
Anke Faller: Die Tage waren wirklich ausgefüllt. Wir mussten jeden Tag neu planen und aufgrund des Wetters Flexibilität zeigen. Wir waren sehr gerne für die Gäste da. Es war kein Urlaub im klassischen Sinn, jedoch ist unsere Arbeit unsere Leidenschaft und daher empfinden wir es oft nicht als Arbeit.
Waren Sie beide schon einmal in einem Club Aldiana? Wie hat es Ihnen im Club Salzkammergut gefallen?
Simone Hauswald: Wir waren beiden schon einmal im Club und wir haben uns dort sehr wohl gefühlt.
Anke Faller: Ich habe ja im Sommer gemeinsam mit Heike Drechsler das Womenscamp betreut. Es hat mir und Heike sehr gefallen.
Was war Ihr persönliches Highlight?
Simone Hauswald: Unser persönliches Highlight war, dass wir am zweiten Tag traumhaftes Bilderbuchwetter hatten und das Training direkt gegenüber der Anlage stattfinden konnte.
Anke Faller: Ja, da sind wir uns einig. Die Teilnehmer blüten richtig auf und wollten gar nicht mehr von den Skiern – genau deshalb lieben wir diese Art von Arbeit. Menschen für die Bewegung zu begeistern und die Freude zu sehen!
Zum Abschluss natürlich noch die Frage, wären Sie im nächsten Jahr noch einmal dabei wenn es wieder heißt: Biathlon Camp bei Aldiana?
Simone Hauswald: Ich wäre sehr gerne wieder mit am Start.
Anke Faller: Natürlich, sehr gern.
Man darf also gespannt sein auf das nächste Jahr. Biathlon im Club Salzkammergut für Ottonormalmensch, das ist wirklich ganz besonders! Typisch Aldiana, immer eine Urlaubsidee weiter!
Über die Autoren Simone Hauswald und Anke Faller
Simone Hauswald begann schon im Alter von sechs Jahren mit dem Skilanglauf. Mit etwa 10 Jahren begann sie mit Biathlon. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver gewann sie Bronze im Massenstart und Bronze in der Staffel mit Kati Wilhelm, Martina Beck und Andrea Henkel. Zudem war Sie Weltmeisterin, Europameisterin und Juniorenweltmeisterin im Einzel und der Staffel.
Anke Faller ist Nordic-Walking Mastertrainerin. Sie ist eine Frau der ersten Stunde im jungen Sport Nordic-Walking und war 2000 die erste deutsche Mastertrainerin und hat seitdem 2000 Nordic Walking Trainer/innen ausgebildet. Zudem ist sie eine gefragte Beraterin der Sportindustrie für die Entwicklung neuer Produkte und eine Expertin in der Fachpresse.